Der Fachkräftemangel stellt eine der größten Herausforderungen für Unternehmen dar und wird durch den demografischen Wandel weiter verschärft. Besonders in den Regionen Grafschaft Bentheim und Emsland wird die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeitender zunehmend zu einem entscheidenden Standortfaktor – auch für Neugründungen. Der Mangel betrifft dabei nicht nur klassische Branchen wie Handwerk und Produktion, sondern auch Schlüsselbereiche wie Medizin, Pflege und Bildung. Um diesem Problem zu begegnen, rückt die Integration von Arbeitskräften aus dem Ausland zunehmend in den Fokus. Die Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim und der Wirtschaftsverband Emsland starten daher das gemeinsame Projekt „Perspektive Ems-Vechte„.
Fachkräftesicherung und Integration im Fokus
Das Projekt „Perspektive Ems-Vechte“ verfolgt das Ziel, die Zuwanderung und Integration von internationalen Fach- und Arbeitskräften sowie Auszubildenden ganzheitlich zu gestalten. Neben der beruflichen Integration werden kulturelle, gesellschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigt, um Zugewanderten die Region als neues Zuhause näherzubringen. Damit sollen nicht nur die Menschen und die Unternehmen gestärkt, sondern auch langfristige Perspektiven für die Region geschaffen werden.
Zwei Koordinationsstellen als zentrale Anlaufpunkte
Zur Umsetzung des Projektes wurden zwei Koordinationsstellen eingerichtet; eine bei der Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim und eine beim Wirtschaftsverband Emsland. Diese fungieren als zentrale Ansprechpersonen sowohl für Unternehmen als auch für die zugewanderten Fachkräfte.
Die Aufgabenfelder der Koordinator*innen umfassen:
- die Beratung von Unternehmen und Zugewanderten sowie interessierten Fachkräften im Ausland,
- Kooperationen mit Behörden und weiteren lokalen Akteuren zur Gestaltung sozialer Teilhabe,
- diverse Netzwerkangebote sowie
- individuelle Lösungsansätze bei spezifischen Einzelfällen.
Implementierung von zentralen und dezentralen Strukturen
Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Entwicklung tragfähiger Strukturen, die sowohl zentral als auch dezentral angegliedert sind und nach Projektende fortbestehen sollen – idealerweise ohne weitere öffentliche Förderung. Damit soll nicht nur die Fachkräftebasis, sondern auch die Innovationskraft der Region nachhaltig gesichert werden.
Kofinanziert wird das Projekt durch die Europäische Union, die Zukunftsregion Ems-Vechte und den Zukunftsfond Ems-Vechte.
Das Projekt steht allen Unternehmen der Region offen und bietet eine wichtige Unterstützung bei der Fachkräftegewinnung und -bindung.