Arbeitskreis Personal: “New Work einfach machen”

Organisationsberater, Führungskräftecoach, Speaker und Autor Stephan Tuinman mit Dr. Alexandra Heinzelmann, Innovatorin und Managerin des New-Work-Netzwerkes „Hallo Arbeit“ (Mitte), beim Workshop des Arbeitskreis Personal zum Thema „New Work einfach machen“ bei der Firma AVERES in Nordhorn. Bildquelle: Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim e.V.

Networking mit Expert:innen im New.Work.Space bei AVERES in Nordhorn

Die Aussage „Einfach machen“ ist in ihrer Schlichtheit alles, was New Work braucht: Einfach und nachvollziehbar müssen die Ziele, Werte und Prozesse für alle Beteiligten sein und möglichst leicht und schnell muss deren Umsetzung gelingen. Dann kommen wir in den Flow, sind offen für Neues und arbeiten gerne mit anderen auf Augenhöhe zusammen. Wenn der Wohlfühlfaktor am Arbeitsplatz stimmt, haben wir die Kraft uns in der Freizeit zu erholen und leben insgesamt gesund. Die Führungsinhalte spiegeln sinnvoll die gemeinsamen Werte wider und in der Summe entsteht ein agiles Mindset, das Unternehmen mit voller Kraft nach vorne zu bewegen kann.

Das Familienunternehmen AVERES aus Nordhorn vereint in seinem New.Work.Space moderne Arbeitsmethoden, Einrichtungselemente und Technologien. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim organisierte Catharina Averes, Verantwortliche für das Projektmanagement und New Work Konzepte bei AVERES, einen Workshop für rund 16 Personalverantwortliche aus dem Arbeitskreis Personal.

Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Gitta Mäulen, verdeutlichte zu Beginn der Sitzung den Wandel in der Arbeitswelt in der Grafschaft Bentheim, indem sie einen Einblick in die gegenwärtige Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt gab. Die Arbeitslosenquote in der Grafschaft Bentheim liegt bei 3,3 %, ein Niveau, das allgemein als Vollbeschäftigung betrachtet wird.  „Dies stellt zweifellos einen erfreulichen Beleg für die wirtschaftliche Stabilität in der Region dar. Allerdings wird auch die Grafschaft in den kommenden Jahren vor erhebliche Herausforderungen durch den demografischen Wandel gestellt.“ Mäulen verdeutlichte: „In den nächsten elf Jahren werden jährlich durchschnittlich 2.100 Beschäftigte die Unternehmen verlassen und in den Ruhestand treten. Im Gegensatz dazu stehen 1.500 potenzielle Nachfolger, die freiwerdende Positionen besetzen können.“

Die Fragen werden sein: Wie können wir die Lücke quantitativ schließen? Und wie gehen wir mit den neuen Herausforderungen um, die sich aus den sich ändernden Anforderungen und den verschiedenen Generationen im Team ergeben?

„Der Workshop zielt darauf ab, das Thema „New Work“ greifbar und anwendbar zu machen. Von Expert:innen zu lernen, sich mit anderen Arbeitskreisteilnehmenden auszutauschen und eigene Erfahrungen einzubringen“, so Mäulen.

Der Organisationsberater und Führungskräftecoach Stephan Tuinman ging in seinem Impulsvortrag darauf ein, was New Work so einfach macht und was es menschlich wirklich braucht. „Organisationen müssen in Zeiten von Fachkräftemangel und stetem Wandel „flacher“ und teamorientierter werden.“ Es sei wichtig, dass Führungskräfte klare und transparente Ziele setzen und positive Unterstützung anbieten. Investitionen in die Entwicklung von Menschen und agilem Leistungsmanagement tragen dazu bei, Mitarbeitende effektiv zu fördern. Klarheit über Mission und Purpose, transparente Ziele, Coaching, Ehrlichkeit und Vertrauen sind aus seiner Sicht absolute Voraussetzung für selbstwirksame Mitarbeitende und eine nachhaltige Entlastung der Führung.

Die erfahrene Beraterin für die Gestaltung gesunder Arbeitswelten Dr. Alexandra Heinzelmann ging darauf ein, wie man sich selbst und seine Teams erfolgreich mental in die Zukunft steuert. Wie gehe ich als Führungskraft mit Vorbildfunktion voraus, um emphatisch das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken? Wo stehen wir als Unternehmen im New-Work-Kontext eigentlich wirklich? Wie kann ich vom Betroffenen zum Beteiligten der neuen Arbeitswelt werden? Als Innovatorin und Managerin des New-Work-Netzwerks „Hallo Arbeit“ widmet sich Dr. Heinzelmann besonders der Gestaltung zukunftsfähiger Arbeitsorte und dem Zusammenspiel von Führung, Technologie und Change-Management.