Energie managen: Worauf kommt es in 2025 an?
Feb. 2025
Gitta Mäulen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim, mit Dipl.-Ing. Jörg Scheyhing (rechts) und Energieberater Norman Lentzsch (Mitte) von der Forum Energieberatung bei der Informationsveranstaltung „Energie managen – worauf es in 2025 ankommt“. Bildquelle: Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim e.V.
Energieexperte berichtet vor Mitgliedern der Wirtschaftsvereinigung
Auf der Informationsveranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim zum Thema „Energie managen – worauf es in 2025 ankommt“ gab der Energieexperte Jörg Scheyhing von der Forum Energieberatung wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Energiemarkt und deren Auswirkungen auf Unternehmen.
„Die Energiepreise zeigen nach einer längeren Phase steigender Kurse in der jüngsten Vergangenheit endlich wieder Entspannungstendenzen. Allerdings haben sich bei Energieumlagen im Vergleich zu 2024 weitere Steigerungen ergeben“, erläuterte Scheyhing.
Unternehmen würden zunehmend auf verschiedene Beschaffungsmodelle setzen, um ihre Energiekosten zu optimieren. Neben langfristigen Verträgen würden flexible, kurzfristige Beschaffungsoptionen sowie der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien an Bedeutung gewinnen. Zudem bleibe die Optimierung der Netznutzung weiterhin ein zentrales Thema vieler Unternehmen. Effiziente Nutzungsmöglichkeiten, Lastmanagement und die Integration von Speichertechnologien würden dazu beitragen, Netzkosten zu senken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Vor rund 30 Teilnehmenden informierte Scheyhing zudem über den aktuellen Stand des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG), das der Deutsche Bundestag am 21. September 2023 verabschiedet hat. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen, ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Besonders relevant ist die Frist im Juli 2025: Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 7,5 GWh müssen bis dahin ein Energie- und Umweltmanagementsystem implementieren. Für Unternehmen mit einem Gesamtendenergieverbrauch von mehr als 2,5 GWh sind die Dokumentation und öffentliche Bekanntmachung von Energieeffizienzmaßnahmen erforderlich. Mittels einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gemäß den Richtlinien der DIN EN 17463 wird vorgegeben, welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen.
Darüber hinaus betonte Scheyhing, dass die Einführung effizienter Energiemanagementsysteme nicht nur Energiekosten senken würde, sondern durch nachhaltige Maßnahmen das Unternehmensimage stärken und Wettbewerbsvorteile verschaffen würde. Eine Kombination aus Kostenreduzierung und Umweltschutz würde heute mehr denn je geschätzt. „Es ist eine Chance, das eigene Unternehmen zukunftssicher und umweltbewusst aufzustellen“, appellierte er.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war die sogenannte „Grüne Konditionalität“, die sich auf ökologische Gegenleistungen im Kontext von Entlastungsregelungen beziehen. Der Experte erklärte: „Unternehmen, die Anträge im Rahmen der besonderen Ausgleichsregelung des Energiefinanzierungsgesetzes, Carbon-Leakage-Verordnung und Strompreiskompensation beantragen, verpflichten sich dabei die Vorgaben der grünen Konditionalität umzusetzen.“ Sie betreffe Unternehmen, die finanzielle Beihilfen beantragt haben. Die jeweiligen Gesetze verpflichten zur Umsetzung von ökologischen Gegenleistungen wie Energieeffizienzmaßnahmen oder Dekarbonisierungsmaßnahmen. Die Erbringung gewisser Investitionssummen im Verhältnis zur Beihilfehöhe ist dabei erforderlich.
Der Energieexperte betonte ebenfalls: „Unternehmen unterliegen verschiedenen Meldepflichten im Energiebereich.“ Die fristgerechte und korrekte Erfüllung dieser Vorgaben sei entscheidend, um mögliche Sanktionen zu vermeiden und von den entsprechenden Maßnahmen zu profitieren. Eine Übersicht aller Fristen für energierelevante Meldungen, Mitteilungen, Antragstellungen und Veröffentlichungen für 2025 steht im Meldefristenkalender unter www.forum-energieberatung.de/service zu finden.
Abschließend rief der Energieexperte die Unternehmerinnen und Unternehmer dazu auf, verfügbare Förderprogramme zu nutzen, die bei der Umsetzung von Energie- und Ressourceneffizienzmaßnahmen unterstützen. „Diese Programme bieten finanzielle Anreize und Beratungsleistungen, um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Energiekosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“
Als Joint Venture zwischen einem Tochterunternehmen der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim und der ECG Energie Consulting GmbH begleitet die WV Forum Energieberatung GmbH Unternehmen rund um das Thema Energie und bietet individuell, zugeschnittene Lösungen. Informationen unter: www.forum-energieberatung.de.