Herausforderungen der Lebensmittelproduktion in der Grafschaft Bentheim

Besichtigung der Emsland-Stärke GmbH in Emlichheim für die 45 Teilnehmenden im Rahmen der Unter-Uns-Veranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim. Bildquelle: Wirtschaftsvereinigung der Grafschaft Bentheim e.V. 

Unternehmensvertreter:innen besuchen Traditionsunternehmen

Als Gastgeber der zweiten Unter-Uns-Veranstaltung der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim in diesem Jahr fungierte die Emsland-Stärke GmbH aus Emlichheim. Mit den Produktionsstandorten in Wietzendorf, Golßen und Kyritz sowie dem Hauptwerk in Emlichheim bildet das Unternehmen den größten Part der Emsland Group. Als führender Hersteller von erbsen- und kartoffelverarbeitenden Stärkeprodukten verarbeitet das Unternehmen jährlich rund 2,2 Millionen Tonnen Kartoffeln und über 160.000 Tonnen Erbsen in seinen Stärkefabriken.

Gitta Mäulen, die Geschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim, begrüßte an diesem Nachmittag rund 45 Vertreter:innen aus ihren Mitgliedsunternehmen. „Um das Kennen-Lernen, Netzwerken und thematische Impulse miteinander zu verbinden, haben wir auch heute die Veranstaltung unter ein Thema gestellt: Aktuelle Herausforderungen in der Lebensmittelproduktion am Wirtschaftsstandort Grafschaft Bentheim.“ Mäulen betonte dabei, dass die deutsche Lebensmittelindustrie trotz der Präsenz großer internationaler Branchenunternehmen immer noch von einem hohen Anteil mittelständischer Unternehmen geprägt sei. Diese Branche befinde sich zwischen Landwirtschaft und teilweise hochkonzentriertem Lebensmittelhandel, was die Marksituation maßgeblich beeinflusse. Die Herausforderungen durch den Klimawandel, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, begrenzte Energieverfügbarkeit und Energiekosten bestimmen auch die Produktion von Lebensmitteln.

Mäulen ging darauf ein, dass die Lebensmittelproduktion ein wichtiger Wirtschaftszweig in Niedersachsen und insbesondere in der Grafschaft Bentheim sei, der Arbeitsplätze und Einkommen für viele Menschen biete. „Auch dieser Bereich steht vor der Herausforderung des Arbeits- und Fachkräftemangels.“ In diesem Zusammenhang berichtete der Geschäftsführer Gerrit-Jan Wesselink von den Erfahrungen der Emsland-Stärke, von spezifischen Herausforderungen in seiner Branche und in der Region Grafschaft Bentheim. „Als Unternehmen, das im internationalen Wettbewerb steht, nehmen die Herausforderungen durch Reglementierungen und Auflagen bei uns und unseren Zuliefern stetig zu. Wir wünschen uns kürzere Entscheidungswege und die Stärkung der selbstständigen Entscheidungsmöglichkeiten für Externe in Prozessen. Dies ergänzt um einen Großteil Grafschafter ‚daangsch Verstound‘“.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer:innen die Gelegenheit, das Unternehmen bei einer Besichtigung näher kennenzulernen. Dabei waren das Innovationscenter, die Kartoffelannahme und Lagerung und die Aussicht vom Stärkesilo Stationen des Rundganges. Des Weiteren wurde die WalTrAut, eine Walzentrocknungsanlage, besichtigt.

Der Nachmittag endete in einem geselligen Beisammensein mit der Gelegenheit zum Networking.