Regionale Perspektiven für Wasserstoffanwendungen: Projektstudie Bentec

Im Rahmen des Round-Table-Gesprächs mit der IHK Osnabrück Emsland Grafschaft Bentheim berichtete Jan Aalderink, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei der Bentec GmbH in Bad Bentheim, über regionale Perspektiven für Wasserstoffanwendungen. Konkret stellte er eine Projektstudie seines Unternehmens vor, die die Dekarbonisierung der Stadt Bad Bentheim bis zum Jahr 2035 im Blick hat. Neben verschiedenen regenerativen Energieformen soll in dem Modell auch der Energieträger Wasserstoff zum Einsatz kommen.

„Bentec stellt Landbohranlagen her und stattet diese aus. Weltweit sind unsere Anlagen als energieautarke Systeme aufgebaut“, sagte Aalderink. Genau so könne man auch eine ganze Stadt autark mit Energie versorgen, erläuterte der Ingenieur die Überlegungen hinter der Projektstudie. Bentec führt derzeit eine Machbarkeitsstudie durch mit dem Ziel, die Stadt Bad Bentheim durch verschiedene Maßnahmen im Bereich der Dekarbonisierung – also dem Verzicht auf fossile Brennstoffe wie Erdgas, Erdöl oder Kohle – autark mit Energie versorgen zu können. Die Wasserstoffgewinnung mit Hilfe von Elektrolyseuren ist dabei ein Baustein.

Bereits jetzt zeichnet sich ab: „In Summe benötigen wir viele verschiedene regenerative Energieformen und die Fantasie aller beteiligten Akteure auf dem Energiesektor, um die Stadt Bad Bentheim gänzlich ohne fossile Brennstoffe mit Strom und Wärme versorgen zu können. Aber möglich ist es“, sagte Aalderink. Aktuell ließe sich allerdings ein solches Projekt nur mit Hilfe von Fördergeldern wirtschaftlich umsetzen, schränkte er ein.

Am Ende gab der Maschinenbauingenieur zu bedenken: “Für eine erfolgreiche Energiewende gilt es, grünen Wasserstoff effizient zu nutzen und regenerativen Strom sinnvoll einzusetzen. Andere Energiegewinnungsformen dürfen bei der Realisierung der Energiewende nicht ins Hintertreffen geraten.” Als Beispiel nannte er den Bereich der Wärmepumpen. Bei der Erzeugung von Wärme wiesen diese beispielsweise einen deutlich höheren Wirkungsgrad im Vergleich zu Wasserstoff auf. Im Hinblick auf die Nutzung von Wasserstoff als Antrieb für PKWs sagte Aalderink: „Brennstoffzellen auf der Straße spazieren zu fahren, hat mit der von der Bundesregierung geforderten Sektorenkopplung wenig zu tun.“